Die Energiewelt dreht sich schnell – und mit ihr auch die gesetzlichen Anforderungen rund um Photovoltaik-Anlagen. Wer aktuell eine neue PV-Anlage installieren lässt, trifft auf zwei wichtige Vorschriften: §14 EnWG und §9 EEG. Beide betreffen die sogenannte Steuerbarkeit von Anlagen – also die Möglichkeit, bei Bedarf ins Stromnetz einzugreifen. Doch was bedeutet das konkret für dich als Betreiber:in einer PV-Anlage?
Was regelt §14 EnWG?
Nach dem neuen §14 EnWG (Energiewirtschaftsgesetz) müssen PV-Anlagen steuerbar sein – das heißt: Der Netzbetreiber muss in der Lage sein, bei Netzüberlastungen auf die Einspeisung oder den Verbrauch steuernd einzugreifen. Diese Regelung soll helfen, das Stromnetz trotz steigender Einspeisung aus Erneuerbaren stabil und sicher zu halten.
Damit Ihre PV-Anlage diese Anforderung erfüllt, bereiten wir von Emondo den Zählerplatz normgerecht für die spätere Steuerung vor – direkt bei der Installation.
So stellen wir sicher, dass Sie später nicht aufwendig nachrüsten müssen.
Aber Achtung: Intelligentes Messsystem ≠ Digitaler Zähler
Damit Ihre PV-Anlage nicht dauerhaft gedrosselt wird, ist ein sogenanntes intelligentes Messsystem (iMSys) erforderlich – so verlangt es der §9 Abs. 2 Nr. 2 und 3 EEG. Viele verwechseln jedoch zwei unterschiedliche Dinge:
Digitaler Stromzähler
- Zeigt den Stromverbrauch elektronisch an
- Hat keine Kommunikationseinheit
- Wird häufig mit einem „modernen Zähler“ gleichgesetzt
- Nicht ausreichend, um die gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen
Intelligentes Messsystem (iMSys)
- Besteht aus einem digitalen Stromzähler plus einem Smart-Meter-Gateway
- Das Gateway ermöglicht eine sichere Kommunikation mit dem Netzbetreiber
- Nur mit einem iMSys gilt die Anlage als steuerbar im Sinne des Gesetzes
- Ohne iMSys: Drosselung auf 60% der Anlagenleistung
Wer baut das iMSys ein?
Hier liegt ein häufiger Irrtum:
Wir als Ihr Installateur kümmern uns um die vollständige technische Vorbereitung – Zählerplatz, Schnittstellen, Steuerleitungen.
Aber das iMSys selbst wird vom zuständigen Messstellenbetreiber installiert – meist Ihr Netzbetreiber oder ein von ihm beauftragtes Unternehmen.
Das kann derzeit einige Wochen oder sogar Monate dauern – der Rollout ist bundesweit im Gange, aber die Kapazitäten der Netzbetreiber sind begrenzt. Wir tun alles dafür, dass es schnell geht – aber der Zeitpunkt liegt nicht in unserer Hand.
Was bedeutet die 60%-Begrenzung in der Praxis?
Solange kein iMSys verbaut ist, darf Ihre PV-Anlage nur 60% der installierten Leistung ins Netz einspeisen. Das betrifft nur die Netzeinspeisung, nicht den Eigenverbrauch oder den Speicher.
Ein Beispiel:
Sie installieren eine Anlage mit 10kWp.
Ohne iMSys dürfen Sie nur 6kW ins Netz einspeisen.
Das bedeutet, bei starker Sonneneinstrahlung und vollem Speicher wird der Überschuss über 6kW abgeregelt.
Was geht dadurch verloren?
Studien zeigen: Die Begrenzung führt im Jahresverlauf zu einem Verlust von rund 3–5% der möglichen Gesamtstromerzeugung.
Das liegt daran, dass die 100 % Leistung ohnehin nur an wenigen Stunden im Jahr erreicht wird – vor allem im Sommer zur Mittagszeit.
Für die Wirtschaftlichkeit der Anlage hat das einen vergleichsweise geringen Einfluss. Und: Sobald das iMSys eingebaut ist, fällt diese Begrenzung komplett weg.
Unser Versprechen als Emondo
Wir sorgen bei jeder neuen Anlage dafür, dass Sie technisch und rechtlich bestens vorbereitet sind:
- Zählerplatz nach §14 EnWG ✔️
- Kommunikationseinheit für spätere Steuerung ✔️
- Unterstützung beim Netzanschluss ✔️
Das intelligente Messsystem kommt – wann genau, hängt vom Messstellenbetreiber ab. Aber keine Sorge: Auch mit der 60 %-Regel läuft Ihre Anlage sinnvoll und effizient – und wir halten Sie auf dem Laufenden.
Was Sie als Kunde tun können, um schneller ein iMSys zu bekommen
Auch wenn der Einbau des intelligenten Messsystems nicht in unserer Hand liegt, können Sie selbst aktiv werden:
- Kontaktieren Sie frühzeitig Ihren Netzbetreiber oder Messstellenbetreiber.
Fragen Sie nach dem geplanten Einbautermin für Ihr iMSys und weisen Sie auf den Anlagenanschluss hin. - Reichen Sie alle nötigen Unterlagen zeitnah ein, z. B. Inbetriebsetzungsprotokolle oder Anträge, sofern vom Netzbetreiber gefordert.
- Fragen Sie nach der Möglichkeit eines freiwilligen Einbaus eines iMSys – in manchen Regionen kann das helfen, in eine frühere Ausbaustufe zu rutschen.
Je früher Sie kommunizieren, desto eher kann Ihr Anliegen berücksichtigt werden – und Ihre Anlage bald ohne Begrenzung auf 60% einspeisen.
Noch Fragen zur Steuerbarkeit deiner PV-Anlage?
Unser Team hilft Ihnen gerne weiter – persönlich, ehrlich und mit dem vollen Emondo-Service.